Als Finanzberater höre ich oft von meinen Kunden, dass sie wissen, dass sie ihr Geld investieren sollten, aber sie sind sich unsicher, wie sie es am besten tun sollen. Es gibt viele Meinungen und Strategien da draußen, aber ohne eine konkrete Anlageempfehlung ist es schwer zu entscheiden, welche Strategie die richtige ist. Viele Berater scheuen davor zurück, konkrete Empfehlungen auszusprechen, da sie nicht haftbar gemacht werden wollen, falls die Anlageziele nicht erreicht werden.

In diesem Blogbeitrag möchte ich daher nicht noch eine weitere Anlagestrategie vorstellen, sondern viel mehr darauf hinweisen, wie wichtig es ist, sich im Vorfeld fünf entscheidende Fragen zu beantworten. Denn wenn man sich diese Fragen ehrlich und fundiert beantwortet, ergibt sich daraus fast schon automatisch die passende Anlagestrategie und die entsprechenden Fonds.

Lass uns also gemeinsam diese fünf Fragen durchgehen und herausfinden, welche Strategie für dich am besten geeignet ist.


finanzberater paul lassak

Frage 1: Wofür legst du dein Geld überhaupt an?

Als Finanzberater ist es mir ein besonderes Anliegen, meinen Kunden dabei zu helfen, ihr Geld erfolgreich anzulegen. Doch bevor wir uns mit konkreten Anlagestrategien beschäftigen, sollten wir uns immer eine wichtige Frage stellen: Wofür legst du dein Geld überhaupt an?

Es mag banal klingen, doch diese Frage ist von grundlegender Bedeutung. Denn ohne ein klares Ziel vor Augen, ist es schwierig eine erfolgreiche Anlagestrategie zu entwickeln. Investieren bedeutet schließlich immer, dass man Geld in der Gegenwart zurücklegt, um es in der Zukunft zu nutzen.

Doch welche Ziele können das sein? Möchtest du zum Beispiel eine Immobilie finanzieren, deine Altersvorsorge sichern oder eine Weltreise machen? Oder möchtest du das Geld vielleicht anlegen, um später die Ausbildung deiner Kinder zu finanzieren? Es gibt unzählige Möglichkeiten, wofür man sein Geld anlegen kann.

Doch unabhängig davon, welches Ziel du verfolgst, solltest du dir immer bewusst machen, dass das Ziel im Mittelpunkt steht. Denn der Fokus sollte nicht auf dem Fond oder der Anlagestrategie liegen, sondern auf dem Ziel, das du damit erreichen möchtest.

Investieren mit Vertrauen beginnt also mit der Klärung deines Ziels. Wenn du dir über dein Ziel im Klaren bist, wird es dir leichter fallen, die passenden Anlagestrategien und Fonds auszuwählen, um dieses Ziel zu erreichen.

Deshalb mein Tipp: Kläre dein Ziel im Vorfeld und entwickle deine Anlagestrategie immer in Hinblick darauf. Denn nur so kannst du sicherstellen, dass du dein Ziel auch erreichen wirst. Wenn du gar kein Ziel hast oder das Geld gar nicht für die Zukunft benötigst, brauchst du auch nicht sparen. Du kannst es stattdessen für schöne Dinge im Hier und Jetzt ausgeben.

Investieren mit Vertrauen beginnt also mit der Klärung deines Ziels. Wenn du dir über dein Ziel im Klaren bist, wird es dir leichter fallen, die passenden Anlagestrategien und Fonds auszuwählen, um dieses Ziel zu erreichen. In den folgenden Absätzen werde ich dir die nächsten vier Fragen vorstellen, die du dir vor jeder Investition stellen solltest.



Frage 2: Wie lange möchtest du dein Geld anlegen?

Im zweiten Schritt, um erfolgreich und mit Vertrauen in Geldanlagen zu investieren, solltest du dich fragen, wie lange du dein Geld angelegt haben möchtest, um dein Ziel zu erreichen. Hier ist es wichtig, dass du eine realistische Einschätzung der Laufzeit vornimmst, um das Risiko zu minimieren, dass du mit weniger Geld aus der Investition herausgehst als du investiert hast.

Je länger du dein Geld angelegt hast, desto stabiler und sicherer ist es für dich. Deshalb ist es wichtig, Geduld zu haben und langfristig zu denken.

Ich empfehle in der Regel eine Mindestlaufzeit von fünf Jahren. Je länger du dein Geld angelegt hast, desto stabiler und sicherer ist es für dich. Die Kapitalmärkte schwanken in der Regel über kürzere Zeiträume, und es kann schwierig sein, kurzfristige Gewinne zu erzielen. Deshalb ist es wichtig, Geduld zu haben und langfristig zu denken.

Wenn dein Ziel näher als fünf Jahre in der Zukunft liegt und du dein Geld kurzfristig anlegen möchtest, könnte eine Alternative Festgeld mit ein paar Prozent sicheren Zinsen sein. Dies kann dir helfen, dein Geld vor Inflation zu schützen und ein geringes, aber sicheres Ertragspotenzial zu erzielen.

Denke daran, dass jede Investition ein gewisses Risiko mit sich bringt. Aber wenn du dir Zeit gibst und realistische Ziele setzt, kannst du erfolgreich investieren und langfristig Erfolg haben.


Frage 3: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Die dritte Frage, die du dir vor jeder Investition stellen solltest, bezieht sich auf den Zeitpunkt oder das genaue Ziel, das du erreichen möchtest. Es ist wichtig zu wissen, ob du ein festes Datum oder eine bestimmte Zeit im Auge hast, zu der dein Ziel erreicht werden muss. Wenn du beispielsweise eine Anschlussfinanzierung in 10 oder 15 Jahren benötigst, muss das Ziel zu diesem Zeitpunkt genau erreicht werden.

Aber auch bei lockereren Zielen wie einer Weltreise oder einem größeren Kauf solltest du dir überlegen, wie wichtig dir der genaue Zeitpunkt ist. Kannst du das Ziel auch um ein oder zwei Jahre verschieben oder ist es wichtig, dass es exakt zum geplanten Zeitpunkt erreicht wird?

Es ist also wichtig, sich über den genauen Zeitpunkt und das Ziel im Klaren zu sein, um die richtige Anlagestrategie zu wählen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.

Je nach Zielsetzung und Zeitrahmen kann sich das Risiko und die Anlagestrategie ändern. So kann es zum Beispiel bei langfristigen Zielen wie der Altersvorsorge sinnvoll sein, in Aktien zu investieren, während kurzfristige Ziele eher mit sicheren Anlageformen wie Festgeld oder Tagesgeld erreicht werden sollten.

Es ist also wichtig, sich über den genauen Zeitpunkt und das Ziel im Klaren zu sein, um die richtige Anlagestrategie zu wählen und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.


Frage 4: Wie bereit bist du, diese Schwankungen zu ertragen?

Als Finanzberater kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Schwankungstoleranz eine wichtige Frage ist, die du dir vor jeder Investition stellen solltest. Denn es ist ganz normal, dass es Schwankungen am Kapitalmarkt gibt, die den Wert deiner Anlage vorübergehend verringern können. Die Frage ist also: Wie bereit bist du, diese Schwankungen zu ertragen? Wie hoch ist deine Schwankungstoleranz?

Deshalb empfehle ich dir, deine emotionale Stabilität und Schwankungstoleranz zu prüfen, bevor du investierst.

Es ist wichtig zu verstehen, dass sich Schwankungen am Kapitalmarkt über einen längeren Zeitraum immer wieder ausgleichen. Das heißt, auch wenn es kurzfristig zu Verlusten kommt, wird sich der Wert deiner Anlage langfristig erhöhen. Die Frage ist jedoch, ob dein Bauchgefühl in dieser Zeit mitspielt und ob du in der Lage bist, diese Schwankungen auszuhalten. Denn wenn du dir ständig Sorgen machst und Angst hast, kann das dazu führen, dass du impulsiv handelst und aus Panik deine Anlage verkaufst – was letztendlich zu Verlusten führen kann.

Deshalb empfehle ich dir, deine emotionale Stabilität und Schwankungstoleranz zu prüfen, bevor du investierst. Frage dich selbst, ob du bereit bist, temporäre Verluste zu ertragen, ohne dabei in Panik zu geraten. Wenn du dir unsicher bist oder dich unwohl fühlst, solltest du vielleicht noch einmal darüber nachdenken, ob eine Anlage in Aktien oder Fonds für dich die richtige Wahl ist. Es gibt auch andere Anlageformen mit weniger Schwankungen, die besser zu deiner Persönlichkeit und deinen Zielen passen können.



Frage 5: Wie nachhaltig soll dein Investment sein?

Als Finanzberater ist mir die Frage nach der Nachhaltigkeit von Investments in den letzten Jahren immer öfter begegnet. Immer mehr Menschen möchten ihr Geld nicht nur gewinnbringend anlegen, sondern auch dazu beitragen, gesellschaftlich und ökologisch sinnvolle Projekte zu unterstützen. Deshalb ist es wichtig, sich auch vor jeder Investition die Frage zu stellen, wie nachhaltig das Investment sein soll und welche ethischen Grundsätze man dabei verfolgen möchte.

Vielleicht produziert das Unternehmen beispielsweise Spielzeug aus nachhaltigen Materialien oder setzt sich für saubere Energie ein. Oder aber es handelt sich um ein Unternehmen aus der Rüstungsindustrie, das Kampfflugzeuge herstellt – das passt möglicherweise nicht zu den eigenen ethischen Grundsätzen.

Es ist wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, was man mit seinem Investment nicht nur für die eigene Rendite, sondern auch für die Gesamtwirtschaft oder die Gesellschaft unterstützen möchte. Schließlich investiert man ja in ein Unternehmen, und damit gehört man auch zu einem kleinen Teil dieses Unternehmens, das bestimmte Produkte oder Dienstleistungen herstellt. Und hier gibt es große Unterschiede, die man als Investor berücksichtigen sollte. Vielleicht produziert das Unternehmen beispielsweise Spielzeug aus nachhaltigen Materialien oder setzt sich für saubere Energie ein. Oder aber es handelt sich um ein Unternehmen aus der Rüstungsindustrie, das Kampfflugzeuge herstellt – das passt möglicherweise nicht zu den eigenen ethischen Grundsätzen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Nachhaltigkeit von Investments zu berücksichtigen. Grundsätzlich kann man sich an den ESG-Kriterien* orientieren, die festlegen, wie nachhaltig ein Investment ist. Artikel 6 bezieht sich dabei auf alle Unternehmen, die die ESG-Kriterien nicht berücksichtigen und somit auch in nicht-nachhaltige Projekte investieren. Artikel 8 hingegen legt den Fokus auf Unternehmen, die Umweltschäden vermeiden oder reduzieren. Artikel 9 schließlich beinhaltet Unternehmen, die nicht nur nachhaltig handeln, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Welt haben wollen.

Kurz und bündig zusammengefasst sollten Anleger:innen sich also die Frage stellen, wie nachhaltig ihr Investment sein soll und welche Unternehmen sie unterstützen möchten. Es ist wichtig, sich über die ESG-Kriterien und die Artikel, die sich auf Nachhaltigkeit beziehen, zu informieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Denn letztendlich kann jede:r Anleger:in durch seine/ihre Entscheidungen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben.

* Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und nachhaltige Unternehmensführung (Governance) – Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/esg-kriterien-120056 (abgerufen am 24.04.2023)


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Kurzes Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es beim Investieren mit Vertrauen darauf ankommt, sich im Vorfeld genau zu überlegen, welche Ziele du verfolgst, welchen Zeitraum du dafür zur Verfügung hast und welche Schwankungsbreite du tolerieren kannst. Auch die Nachhaltigkeit des Investments sollte dabei berücksichtigt werden. Mit diesen fünf Leitfragen kannst du dir eine solide Grundlage schaffen, um eine passende Anlagestrategie zu entwickeln und entsprechende Fonds zu selektieren. Wichtig dabei ist auch die Diversifikation, um breit gestreut zu sein und damit das Risiko zu minimieren. Wenn du all diese Aspekte berücksichtigst, bist du schon sehr weit auf dem Weg, die perfekte Strategie zu finden, um dein Geld sicher und renditestark zu investieren.

Solltest du weitere Fragen zu Themen wie z.B. Finanzplanung, Vermögensaufbau, Investment oder Finanzmanagement haben, dann lass es mich gern unter Kontakt wissen. Wünschst du dir eine persönliche finanzielle Beratung oder brauchst du Hilfe, um dir einen Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, dann kontaktiere mich ebenfalls gern hier unter: Kontakt.

Bis dahin, bleib gesund und lass es dir gut gehen.

Paul Lassak


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