Nach einem meiner Vorträge hat mich eine Teilnehmerin gefragt, was sie am besten mit ihrem Geld machen soll, das am Monatsende übrigbleibt. Meine erste Antwort darauf war: „Am Monatsende darf kein Geld übrigbleiben, sonst ist deine Finanzplanung einfach nicht gut!“ Warum das so ist und was das für dich und deine Finanzen bedeutet, erfährst du in diesem Beitrag.



Eigentlich stellt sich die Frage überhaupt nicht, was mit überschüssigem Geld passiert

In dem ein oder anderen Blogbeitrag habe ich bereits über eine übersichtliche Struktur und über eine praxistaugliche Umsetzung deiner Finanzen im Alltag gesprochen. Was meine mich an dieser Stelle mit Struktur? Kurz und knapp: Darunter zählen zum einen die Erstellung einer Finanzübersicht. Zum anderen das Verwenden eines intelligente Mehrkontenmodells. Das bedeutet grob: Bei einer konsequenten Umsetzung dieser Struktur, wird jeder Euro immer dort hin transferiert, wo er den größten Nutzen für dich hat. Damit stellt sich die Frage eigentlich überhaupt nicht, was mit überschüssigem Geld passiert, da dies nie vorkommt.

In den folgenden Absätzen möchte ich dir drei verschiedene Szenarien aufzeigen, was du mit dem Geld machen kannst, was am Monatsende übrigbleibt und wie das Ganze genau funktioniert. Als Finanzberater ist mir immer wichtig, dass meine Klient:innen durch diese Struktur viel gelassener ihre Rechnungen bezahlen und stets ein gutes Gefühl haben, wenn sie zum Beispiel Geld für einen Restaurantbesuch, den Urlaub oder ähnliches ausgeben möchten.


finanzberater paul lassak

Situation 1: Monatlicher Betrag

Ein normaler Monat in dem du dein Einkommen beziehst: Mit den üblichen Ausgaben für Lebenshaltung, Freizeitgestaltung, Sparraten ins Depot und in die Vorsorge etc. Als Ausgangspunkt ist noch festzuhalten, dass du ein Mehrkontensystem verwendest.

Zusatzinfos für dich, bevor es weitergeht im Text: In meinem Beitrag Darum sind mehrere Konten sinnvoll: Das clevere Mehrkontenmodell habe ich ausführlich darüber geschrieben, was es damit auf sich hat. Du kannst dir auch gern zu diesem Thema meine Podcastfolge #2 hier kostenfrei anhören.

Die Ausgaben für deinen Jahresurlaub, die jährliche Kfz-, Unfall-, Rechtschutzversicherung und ähnliches werden auf den Monat runter gerechnet und als monatlicher Betrag auf das Rücklagenkonto oder ein anderes separates Konto übertragen. Damit sind sowohl deine monatlichen als auch jährlichen/halbjährlichen Ausgaben berücksichtigt. Und da du deine Sparraten bewusst hier schon berücksichtigst, bezahlst du dich und deine persönlichen Ziele bereits am Anfang des Monats selbst.

In einem cleveren Kontomanagementsystem wird jetzt automatisiert vom Konto geprüft, wie viel Geld sich wo befindet. Ist auf dem einen oder anderen Konto perspektivisch zu wenig Geld vorhanden, wird das überschüssige Geld dort hingebracht, wo es zukünftig gebraucht wird. Das Geld hat also eine Aufgabe die es selbstständig findet und du hast den Kopf frei. Wird das Geld nirgends benötigt, leitet das Kontensystem das Geld weiter und es wird nach deiner vorher festgelegten Anlagestrategie investiert.



Situation 2: Liquiditätsreserven und Puffer

Du hast einen normalen Arbeitsmonat mit deinem regulären monatlichen Einkommen. Auch hier verwendest du ein Mehrkontensystem. Bei deinen Ausgaben sieht es jedoch anders aus: Deine jährlich zu zahlende Kfz-Versicherung ist fällig und gleichzeitig ist auf Grund eines Defekts eine neue Waschmaschine zwingend notwendig. Deine jährlich anfallenden Ausgaben hast du bereits berücksichtigt und separat zurückgelegt.

Das heißt, du überweist den Betrag für deine Kfz-Versicherung mit dem Wissen, dass dieses Geld genau dafür bereits zurückgelegt wurde und nicht an derer Stelle fehlen wird. Die neue Waschmaschine wird von deinen Liquiditätsreserven erworben, die du für Notfälle und unerwartete Ausgaben vorausschauend in einer Höhe von mindestens 4 Nettomonatseinkommen aufgebaut hast.

Und wenn jetzt von deinem Gehalt noch etwas übrigbleibt, findet das Geld über das intelligente Kontomanagement wieder seinen Weg dorthin, wo es benötigt wird. Das heißt, es baut deine Liquiditätsreserven wieder auf und sorgt dafür, dass du wieder einen ausreichenden Puffer hast. Falls dieser erneut voll ist, wird das überschüssige Geld wie im ersten Szenario wieder investiert.


Situation 3: Hohe Geldeingänge

Im Monat bekommst du zusätzlich zu deinem Gehalt Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld oder vielleicht auch eine Steuerrückzahlung in Höhe eines Nettogehaltes. Und auch hier ist die Ausgangssituation, dass du ein Mehrkontenmodell für deine Finanzen nutzt.

Das bedeutet also, du hast einen hohen Geldeingang. Und da du für deine variablen Ausgaben mittlerweile ein eigenes Konto hast, auf das du dir ein eigenes monatliches Budget überweist, kannst du es schon mal nicht einfach so ausgeben.

Darüber hinaus sind in einem präzisen Finanzplan bereits alle deine Ziele in den kommenden Jahren berücksichtigt: Ob Urlaub, neues Auto, Hochzeitsfeier, Boot oder eine große Reise. Sämtliche persönliche Ziele sind bereits in Form von monatlichen Sparraten berücksichtigt und zeitlich priorisiert.

Das bedeutet für dich, dass dein überschüssiges Geld in diesem Monat zunächst deine Ziele nach zeitlicher Priorität bespart. Und sollten diese bereits ausreichend Guthaben besitzen, wird das Geld nach deiner Anlagestrategie in Fonds und ETFs investiert. So wird auch in diesem Szenario jeder Euro dorthin gebracht, wo er dir den größten Nutzen bringt. Er unterstützt dich dabei deine Ziele zuverlässig zu erreichen und hilft gleichzeitig bei deinem Vermögensaufbau.


instagram finanzmanagement mit paul lassak

Kurzes Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein klarer und präziser Finanzplan dir viel Arbeit abnimmt und dich im Kopf mental stark entlastet:

  • alle deine Ausgaben werden berücksichtigt
  • dein verplantes Geld kann ruhigen Gewissens ausgegeben werden
  • du betreibst dennoch effizienten sowie effektiven Vermögensaufbau

Es bleibt kein Euro irgendwo liegen bei dem du dir überlegen musst, was du damit machst. Denn er findet automatisch den Weg, um dir den größtmöglichen Nutzen zu bringen. Eine wichtige Voraussetzung ist dafür natürlich, wie bereits mehrfach erwähnt, ein Mehrkontenmodell. Jetzt verstehst du warhscheinlich auch meine Antwort vom Anfang: Am Monatsende darf kein Geld übrigbleiben, sonst ist deine Finanzplanung einfach nicht gut. 

Wenn du jetzt also ebenfalls so entspannt deine Finanzen regeln willst, empfehle ich dir an dieser Stelle meine Podcastfolgen So organisierst du deine Finanzen in 3 Schritten und Warum sind mehrere Konten sinnvoll? Das clevere Mehrkontenmodell. Daran kannst du dich orientieren, um deinen Finanzplan in die Praxis umzusetzen. Oder du lässt dich von einem unabhängigen Finanzberater oder Finanzberaterin beraten und dabei unterstützen.

Solltest du weitere Fragen zu Themen wie z.B. Finanzplanung, Mehrkontenmodell oder Finanzmanagement haben, dann lass es mich gern unter Kontakt wissen. Wünschst du dir eine persönliche finanzielle Beratung oder brauchst Hilfe, um dir einen Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, dann kontaktiere mich gern hier unter: Kontakt.

Bis dahin, bleib gesund und lass es dir gut gehen.

Paul Lassak


Mehr von FinanzManagement mit Paul Lassak

Teile diesen Blogbeitrag gerne auf Pinterest. Dort findest du täglich Tipps von mir zu den Themen Finanzplanung, Vermögensaufbau und Immobilien. Du findest mich außerdem auf InstagramYouTubeTikTokXing und LinkedIn.

vermögen aufbauen als arbeitnehmer paul lassak

Diesen Blogartikel als Podcast anhören