In meinem letzten Blogbeitrag So verschaffst du dir einen Überblick über meine Finanzen ging es mir darum, dir einen möglichen Weg zu zeigen, wie du deine Finanzen langfristig ordnen und sortieren kannst. Dabei hast du von mir im dritten Schritt die Empfehlung zu einem Mehrkontenmodell erhalten. Die Gestaltung und der Aufbau eines solchen Mehrkontensystems sollte in erster Linie zu dir und deiner Einkommenssituation passen. Wie so ein cleveres Mehrkontensystem in seinen Grundzügen bei meinen Klient:innen aufgebaut ist, wie es funktioniert und mit welchen Kosten das Ganze verbunden ist, möchte ich dir hier näher erklären.


Die Ausgangssituation für ein Mehrkontenmodell

Die häufigste Ausgangssituation meiner Klient:innen ist, dass sie ein Girokonto und im besten Fall ein Spar- oder Tagesgeldkonto für eventuelle Rücklagen haben. Doch in diesem Modell ist ein Trennen der Ausgabearten nicht möglich. Ziel eines Mehrkontenmodells soll zum einen eine bessere Übersicht über die eigene finanzielle Situation sein. Und zum anderen gleichzeitig dafür sorgen, dass der administrative Aufwand im Alltag so gering wie möglich gehalten wird. Dadurch hast du den Kopf für andere Dinge in deinem Leben frei und kannst so deine Finanzen u.a. automatisieren und langfristig ordnen.


Der erste Schritt zu einem cleveren Mehrkontenmodell

Der erste Schritt zu einem cleveren Mehrkontenmodell ist die Trennung von fixen und variablen Ausgaben sowohl in der privaten Buchhaltung als auch im eigenen Kontomanagement. Das bedeutet, dass meine Klient:innen ein eigenes Konto für ihre Fixausgaben sowie für die variablen monatlichen Kosten erhalten. Auf das erste, das sogenannte Hauptkonto, gehen sämtliche Geldeingänge ein und die monatlichen Fixausgaben. Monatliche Fixausgaben sind zum Beispiel Wohnkosten, Kosten für dein Handyvertrag, Mitgliedschaftsbeiträge und ähnliches. Um ein sinnvolles Mehrkontesystem zu gestalten, benötigen wir noch mindestens ein weiteres Konto – in unserem Fall ist das zunächst das Konsumkonto.

Bei einem Kontoeinrichtungstermin richten meine Klient:innen und ich einen Dauerauftrag vom Hauptkonto auf das zweite Konto, das sogenannte Konsumkonto, ein. Dieser Betrag des Dauerauftrags ist monatlich identisch und wird, wie gesagt, vom Hauptkonto auf das Konsumkonto automatisch jeden Monat übertragen. Das bietet den Vorteil, dass meine Klient:innen bereits am Tag der Geldübertragung wissen, wie hoch ihre monatlichen Ausgaben sein werden, da sie sich ausschließlich diesen festen Betrag übertragen bzw. überweisen.

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Liquidität vor Rentabilität – Liquiditätsreserve mit einem Rücklagenkonto bilden

Neben dem Haupt- und Konsumkonto richte ich zusammen mit meinen Klient:innen ein weiteres Konto ein: das Tagesgeld- bzw. Rücklagenkonto. Das Ziel von diesem Konto ist, dass jährliche Ausgaben, unerwartet aufkommende Kosten (wie zum Beispiel eine kaputte Waschmaschine, Nebenkostennachzahlung, Jahresurlaub etc.) darüber abgebildet werden können. Das Rücklagenkonto dient hier als Liquiditätsreserve und stellt sicher, dass auch bei unplanmäßigen Ausgaben auf ein Zurückgreifen auf investiertes Vermögen (wie zum Beispiel im Wertpapierdepot) verzichtet werden kann. Denn hier gilt eine meiner Grundsatzregeln im Vermögensmanagement: Liquidität vor Rentabilität. Meine Klient:innen und ich stellen also als erstes immer eine liquide Rücklage sicher, bevor Geld zum Beispiel in Wertpapiere investiert wird. Ich empfehle je nach Lebenssituation und nach Krankenversicherung, dass auf diesem Rücklagenkonto mindestens 4, besser sind 6, Nettomonatseinkommen angespart werden sollten.


Automatisiere deine Konten

Nachdem wir ein Haupt-, Konsum- und Rücklagenkonto aufgebaut und eingerichtet haben, versehen meine Klient:innen und ich die Konten mit einem intelligenten Automatismus. Dadurch erreichen wir eine deutliche Steigerung der Alltagstauglichkeit und erleichtern den Vermögensaufbau über die Rücklagen bis hinein in das Wertpapierdepot. Der Automatismus wird so eingerichtet, dass sich jedes Konto einmal im Monat selbstständig überprüft. Das Datum der Überprüfung passen meine Klient:innen und ich individuell in Abstimmung auf die Zeitpunkte der Geldein- und ausgänge an.

Stellt das Konto bei der selbstständigen Überprüfung fest, dass ein vorher festgelegter Sockelbetrag überschritten wurde, wird das überschüssige Guthaben oberhalb des Sockelbetrags automatisiert auf ein anderes Konto übertragen. In unserem Fall wird das überschüssige Guthaben des Haupt- und Konsumkontos automatisch auf das Rücklagenkonto transferiert. Sind dann im Anschluss auf dem Rücklagenkonto die besprochen Liquiditätsreserven vorhanden oder sogar überschritten, überprüft sich auch dieses Konto selbstständig und führt das überschüssige Geld vom Rücklagenkonto in das Wertpapierdepot meiner Klient:innen ab. Dort wird es nach der besprochenen und individuellen Anlagestrategie meiner Klient:innen investiert.

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Kurzes Fazit zum Mehrkontenmodell

Durch die Trennung der einzelnen Ausgabearten, auch im Kontomanagement, hast du nicht nur eine bessere Übersicht wo dein Geld hingeht, sondern sorgst auch gleichzeitig dafür, dass jeder Euro der irgendwo ungenutzt liegen bleibt immer automatisch dorthin gebracht wird, wo er dir auch etwas bringt: Du kannst so jeden Euro für deinen Liquiditäts- oder Vermögensaufbau im Depot nutzen. Damit wirst du nicht nur deine finanziellen Ziele schneller erreichen, sondern kannst auch gleichzeitig größere finanzielle Ziele verwirklichen.

Damit du jetzt auch von dieser intelligenten Vorgehensweise des Kontomanagements profitieren kannst, erkundige dich gern bei deinem Kontoanbieter über die Möglichkeit mehrere Konten einzurichten sowie die Automatismen zu implementieren. Dieser Service sollte auf jeden Fall kostenfrei sein, ebenso das weitere Konto. Falls dies bei deiner aktuellen Bank nicht möglich ist, suche dir einen anderen Anbieter oder komme gerne auf mich zu und wir suchen gemeinsam nach der passenden Lösung für dich.

Solltest du weitere Fragen zum Thema Finanzplanung, Mehrkontenmodell oder Finanzmanagement haben, dann lass es mich gern unter Kontakt wissen. Wünschst du dir eine persönliche finanzielle Beratung oder brauchst Hilfe, um dir einen Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen, dann kontaktier mich gern hier unter: Kontakt.

Bis dahin, bleib gesund und lass es dir gut gehen.

Paul Lassak


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